2015 Workshop im Theresia-Gerhardinger-Gymnasium

Montagvormittag hatten wir gemeinsam mit David Weingartner von OuiShare einen spannenden Workshop zum Thema „Teilen & Tauschen, gemeinsam Grenzen fairschieben“ am Theresia-Gerhardinger-Gymnasium. Von der Lehrerin, mit der wir vorab Kontakt hatten, wurden wir bereits informiert, dass das Interesse an dem Workshop so groß gewesen sei, dass sie gar nicht alle Schülerinnen zur Anmeldung zulassen konnte. Pünktlich um 8:30 tauchten 25 Schülerinnen auf, buntdurchmischt von der 8. bis zur 12. Klasse. 50 Augen schauten uns gespannt aus dem Stuhlkreis an und wurden groß als die Schülerinnen sich plötzlich im Jahre 2020 befanden und vom Ministerium für Nachhaltigen Lebensstil zu einem Experiment im Morgendorf eingeladen wurden.

Das Forschungsexperiment geht der gesellschaftlichen Bedeutung des Teilens und Tauschens im gesellschaftlichen Zusammenleben nach. Im Morgendorf darf jeder nicht mehr als 10 Gegenstände besitzen!!!! Gar nicht so leicht, wie sich herausstellen sollte.

Die Schülerinnen bekamen die Aufgabe, sich zu überlegen, welche 10 Gegenstände sie mitnehmen möchten und diese auf Zettel zu schreiben. Anschließend sollten Sie mit Hilfe des „Teilbarometer“ entscheiden, welche Gegenstände sie mit Allen (4), nur mit Bekannten (3), nur mit ihren Liebsten (2) oder mit niemanden teilen würden (1).

Nachdem jeder seine 10 persönlichen Gegenstände mit Teilbereitschaft vorgestellt hatte, ging es darum Kategorien: Kleidung, Wohneinrichtung, Essenszubereitung etc. für die Gegenstände zu finden.

Viele der jungen Teilnehmerinnen dachten durchaus pragmatisch und hatten vor allem Gegenstände gewählt, die sie für ein einfaches Leben im Morgendorf benötigten. Die Bereitschaft Kochutensilien, Bücher, Rucksäcke, Shampoo und Kosmetika gemeinschaftlich zu teilen war hoch. Ungern geteilt wurde die eigene Bettdecke/ Schlafsack und die Kleidung bestehend aus einer Garnitur. Aufgabe war es nun sich die einzelnen Kategorien näher anzuschauen und gemeinsam zu überleben, ob diese Gegenstände für ein Leben im Morgendorf ausreichen oder ob eventuell welche fehlen.

Ist dies der Fall, besteht die Möglichkeit, Gegenstände von denen es genügend gibt und die mit vielen geteilt werden in neue Gegenstände einzutauschen.

Lange diskutierten die Schülerinnen darüber, ob 2 Töpfe für 25 Personen ausreichen, ob es nicht sinnvoll wäre, mehr als 3 Besteckpaare zu haben und welche Vorteile WC und Dusche für die Körperhygiene bringen. Andere Gegenstände mussten dafür eingetauscht werden. Auch hierrüber wurde ausgiebig gesprochen, bis man sich gemeinsam auf die Reduzierung der Handys, Bücher, Herde und Kosmetikartikeln einigte.

Leider hatten wir für unseren Workshop nur 2 Stunden Zeit, einige Stunden mehr hätte sicherlich noch intensiver Diskussionen und gemeinsame Lösungsideen ermöglicht. Es war beeindruckend, wie kollaborativ die jungen Teilnehmerinnen agierten und wie groß ihre Bereitschaft zum Teilen und gemeinschaftlichen Nutzen von Gegenständen war. Im kurzen Feedbackkreis erzählten einige Schülerinnen, dass Ihnen das Teilen in der Gruppe gar nicht so schwer gefallen sei, denn man wissen ja, dass alle etwas von der Nutzung der Gegenstände haben. Mit der Frage: „Warum plötzlich der persönliche Besitz gar nicht mehr so eine große Rolle spielt?“, hätten wir sicherlich den gesamten Nachmittag mit Diskussionen füllen können.

Vielleicht beim nächsten Mal…

Referenten:
Anja Bauer (UnternimmDich)
Lukas Jäger (UnternimmDich)
David Weingartner (oui share)