2015 Von Motorsägen und Kühen – ein Ausflug aufs Land

Am vergangenen Montag hatten wir einen Workshop in der 7. Klasse der Grund- und Mittelschule Glonn. Bereits die Fahrt nach Glonn war schon eine kleine Sensation, über entlegene Landstraßen, vorbei an grünen Wiesen, die bayrischen Voralpen am Horizont. Im Klassenzimmer angekommen, begrüßten uns 15 Schüler/-innen mit tiefstem bayrischem Dialekt.

Beim Gedankenexperiment in Tauschhausen, zu der die Schüler/-innen vom „Ministerium für nachhaltige Lebensstile“ eingeladen wurden, darf jeder nur zehn Gegenstände mitbringen. Vier Wochen sollen sie damit zurechtkommen. Nachdem die Schülerinnen ihre zehn Gegenstände auf Zettel geschrieben hatten, bekamen sie die Aufgabe mit Hilfe des „Teilbarometer“ zu entscheiden, welche Gegenstände sie  mit Allen (4), nur mit Bekannten (3), nur mit ihren Liebsten (2) oder mit niemanden teilen würden (1). Anschließend stellte jeder seinen Gegenstände vor. Die Ergebnisse, waren für uns nicht nur überraschend, sondern sorgten auch für große Heiterkeit. Denn unter den aufgeschriebenen Gegenständen befanden sich Traktoren, Kühe, Ziegen, Motorsägen – Dinge, die bei unseren bisherigen Workshops nicht aufgetaucht waren. Aber klar, dieses Mal befanden wir uns ja auf dem Land und fast alle Schüler/-innen haben familiäre Verbindungen zur Landwirtschaft.

Bei der anschließenden Diskussion, welche Dinge überflüssig sind, welche fehlten und wie sich die gemeinsame Nutzung überhaupt organisieren ließe, ging es heiß her, natürlich im tiefsten Dialekt. Es ist ja durchaus eine wichtige Frage, wie viele Kühe man wirklich braucht und ob man zwei davon nicht in mehr Teller eintauschen sollte. Auch die Frage, ob man wirklich drei Traktoren und ein Hinterradlader bräuchte, wurde ausgiebig erörtert. Die Schüler/-innen waren voller Eifer dabei, manche vergaßen dabei sogar, dass es sich bloß um ein fiktives Gedankenexperiment handelte. So sagte eine Schülerin am Ende des Workshops treffend: „Jetzt sollten wir dann halt auch wirklich das Experiment machen, sonst macht es ja gar keinen Spaß.“